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Wild Swans: Invisible Strong Women

Internationale Gruppenausstellung

Die Ausstellungseröffnung findet am Freitag, den 6. Oktober um 19 Uhr statt.

6. Oktober – 12. November 2023

Ausstellende Künstler: Anna Fabricius, Silvia Prio, Noémi Szécsi, Maria Contreras Coll, Iza Štrumbelj Oblak, Olga Stefatou

Die Ausstellung beschäftigt sich mit Fragen des Geschlechts, des Status und der Rollen, die die weiblichen Protagonisten dieses Ausstellungsprojekts in bestimmten existenziellen Situationen spielen. Wir haben Projekte von Künstlerinnen ausgewählt, die verschiedene Strategien von Frauen darstellen, die emotionale, sexuelle, wirtschaftliche oder soziale Möglichkeiten für ihre individuelle Ermächtigung in einem Umfeld schaffen, das für ihre unkonventionellen Entscheidungen ungünstig ist. Zu Beginn haben wir uns die Frage gestellt, wie Geschlechterrollen definiert werden bzw. wie soziale Situationen und Prozesse in verschiedenen Teilen der Welt sie prägen. Für unser Projekt ist es von Bedeutung, wie die individuellen Schicksale von Frauen in diesen Prozessen von Künstlerinnen, die in den Medien Fotografie und Bewegtbild arbeiten, gesehen und reflektiert werden. Zumal sie mit der Wahl der Motive und Geschichten zum Teil auch über ihre eigenen Schicksale und ihre persönliche Betroffenheit sprechen. Das Projekt beleuchtet ausgewählte Geschichten von Frauengemeinschaften und Geschichten von Einzelpersonen, die in der heutigen Welt oft übersehen werden. Es thematisiert auch Bereiche, in denen das Geschlecht keine Rolle mehr spielt oder die weiblichen Protagonistinnen die für sie nicht mehr relevanten Zeichen der Geschlechtsbestimmung abgeschüttelt haben. Im Mittelpunkt der Ausstellung steht nicht nur der weibliche Körper, der im Zeitalter des Kapitalismus zunehmend auf ein (Lust-)Objekt reduziert wird, sondern auch die Energie, Kraft und Unabhängigkeit der weiblichen Protagonisten. In der Tat ist das Thema dieser Ausstellung die Verwandlung. Die Verwandlung der Frau aus einer von vornherein gesellschaftlich festgelegten Rolle in etwas, das ihr im Leben Sinn und Macht verleiht. Die Geschichten aller Protagonistinnen in der Ausstellung sind in dieser Hinsicht ähnlich. Einst waren sie nur „ein Etwas“, jetzt sind sie Wesen voller innerer Kraft und ja, auch Schönheit. Von gewöhnlichen „grauen Vögeln“ haben sie sich in wunderschöne wilde Schwäne verwandelt, die niemand und nichts zähmen kann.
Das Ausstellungsprojekt Wilde Schwäne führt uns durch verschiedene Aspekte der Veränderungen, die die Protagonisten der Geschichten durchmachen mussten. Verwandlungen können schmerzhaft und traumatisch, aber auch völlig natürlich oder sogar notwendig sein. Wir hielten es für wichtig, Werke zu präsentieren, in denen Künstlerinnen die Stärke, die Erfahrung und das Wissen hervorheben, die Frauen im Prozess der Transformation erwerben. Diese Kraft, für die wir so lange gekämpft haben, die aber immer noch so zerbrechlich ist, ist die treibende Kraft der weiblichen Emanzipation. Mit diesem Projekt wollen wir auch zeigen, dass die Erfahrungen der Frauenemanzipation oder ihres Empowerments sehr vielfältig und paradox sind. Manchmal sehen sie sogar so aus, als würden sie die konservative oder patriarchalische Ordnung bestätigen. Das Paradox der weiblichen Emanzipation ist heute besonders präsent, wo das Ideal eines perfekten, künstlich erhaltenen und vor allem jungen Körpers im Vordergrund der Sehnsucht der Frauen steht. Die Diktatur eines gesunden, nach modernen Maßstäben gestalteten Körpers und die Allgegenwart von sozialen Netzwerken, die mit Narzissmus arbeiten, stellen andere Werte in den Vordergrund. Aus diesem Grund wollen wir die Werte beleuchten, die es zu bewahren gilt und die das Wesen der weiblichen Natur ausmachen.

Kuratoren: Dejan Sluga und Metka Zupanič

 

Cover: Noémi Szécsi, from the series It Can't Rain Forever, 2020-2022

Source: https://photongallery.at/pflevent/wild-swans-invisible-strong-women/